Amortyzowane sztyce 2, ROWER
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Test: Feder-Sattelstützen
Bilder vom Test
Gefederte Sattelstützen sind dem Status des exo-
tischen Zubehörs längst entwachsen. Sie stehen
vielmehr im Mittelpunkt ganzer Federungskon-
zepte. Zum Beispiel als erster Schritt zu mehr
Komfort an ungefederten Rädern. Bei aufrechter
Sitzposition lasten etwa 3/4 des Körpergewichts
auf dem Sattel, 1/4 wird mit den Händen am
Lenker abgestützt. Selbst bei sportlich-fl acher
Haltung (Lenker & Sattel auf gleicher Höhe)
trägt der Sattel noch 2/3 des Körpergewichts. In
beiden Fällen macht eine nachträglich montierte
Federstütze Sinn. Wer zudem mit gewinkelten
Ellenbogen kleinere Stöße an der Frontpartie
abfedert, kann sich auf nicht allzu holprigem
Terrain eine Federgabel sparen – Gewicht und
Geld ebenso.
Doch auch bei Fahrrädern, die nur über eine
Federgabel verfügen, lohnt sich die Anschaf-
fung einer Federstütze. Während die Frontfe-
derung Stöße von Händen, Armen, Kopf sowie
Hals- und Nackenpartie fernhält, entlastet die
Federstütze zusätzlich den mittleren und un-
teren Wirbelsäulenbereich. Ein perfektes Duo,
das – wenn es ausschließlich um den Komfort
geht – durchaus mit einem gefederten Hinter-
rad (Fahrwerksfederung) mithalten kann. Nur
wer bei sportivem Einsatz auf buckligem Un-
tergrund Wert auf höhere Kurvengeschwin-
digkeiten und beste Traktion durch ein agiles
Fahrwerk legt, ist mit einem vollgefederten
Fahrrad besser bedient. Bei der Abwägung
beider Möglichkeiten sollten Sie wissen, dass
die Hinterradfederung Ihr Rad um ein bis
zwei Kilo und den Geldbeutel um 300 bis 400
Euro belastet.
Mit einer gefederten
Sattelstütze wird das
Radfahren deutlich kom-
fortabler, der Rücken spürbar
entlastet. aR-Zubehörspezialist
Volker Buchholz untersuchte
an der FH Lippe und Höxter
zwölf Federstützen in einem
aufwändigen Labor- und
Praxistest.
2
1
3
1.
Beschleunigungsaufnehmer an der Hinterradschwinge des MTB.
2.
Stoßimpulse auf dem PC-Bildschirm.
3.
Künstliches Hindernis – die „Bodenwelle“ auf der Hinterradrolle (am Fahrradprüfstand)
Normale starre Stützen wiegen rund 300 bis 400
Gramm, teure Exemplare aus Carbon oder dün-
nem Alu unter 250 g. Unsere 12 Federstützen im
Test belasteten die Waage mit 405 bis 813 g und
erfordern ein Budget von 15 bis 170 Euro. Wir mei-
nen: So viel schwerer sind die auch nicht. Zwei-
tens: Wenn es um das Wohlbefi nden Ihres Rückens
geht, relativieren sich fi nanziellen Aspekte.
Unserer Erfahrung nach gibt es zudem viele Rad-
fahrer, die mit ihrer Serien-Federstütze unzufrie-
den sind. Kein Wunder, handelt es sich oft um
minderwertige Qualität, die von den Fahrradher-
stellern verbaut wurde, um bestimmte Eckpreis-
lagen nicht zur überschreiten. Unser Tipp: Raus
damit, rein mit Top-Qualität!
Stoßrichtung konträr zur
Einfederbewegung
Wenn das Hinterrad über ein Hindernis rollt,
erhalten Sitzfl eisch und Wirbelsäule einen Stoß.
Von großer Bedeutung ist dabei die Stoßrichtung.
Diese verläuft nur am Hinterrad zunächst senk-
recht nach oben – am Sattel jedoch rund 45 Grad
schräg nach vorne/oben. Wie das? Das ungefe-
derte Hinterrad wird etwa durch eine Bodenwel-
le angehoben. Dabei drehen sich alle Punkte des
Fahrrads um die Achse des Vorderrads. Das wäre
an sich nicht problematisch, wenn übliche Teles-
kop-Federstützen in eine ganz andere Richtung
federn würden – und dabei verkanten! Damit
beide Rohre trotzdem leichtgängig ineinander
gleiten, müssen sie bestens gelagert sein. Üblich
sind Gleitlagerungen. Hier wird das innere Rohr
in einer oberen und unteren Gleitbuchse geführt.
Aufwändiger sind Kugellager. Bei Modellen von
Airwings sind sie längs in Richtung der Federbe-
wegung angeordnet (lineare Kugelführung). In-
nenliegende Kunststoffschienen verhindern das
Verdrehen der beiden Rohre, bei Federstützen
von Sitting Bull befi ndet sich die Verdrehsiche-
rung außen.
Parallelogramm-Federstützen sind wenig ver-
breitet, besitzen eine etwas gewöhnungsbedürfti-
ge Optik – arbeiten aber höchst effektiv. Da beim
Einfedern die Streben des Parallelogramms nach
hinten runterkippen (nahezu auf dem Radius der
Stoßbewegung), tritt hier kein Verkanten (= Rei-
bungsverlust) auf. Der Grund, warum diese Stüt-
zen äußerst sensibel einfedern (= ansprechen).
Dass sich beim Einfedern der Abstand Lenker-
Sattel leicht, aber spürbar vergrößert, empfanden
Gefederte Sattelstützen im Test
12 Rückenschoner
50 |
AKTIV RADFAHREN
11-12/07
AKTIV RADFAHREN
11-12/07
| 51
Test: Feder-Sattelstützen
Interessante Details
Cane Creek
Thudbuster LT
Point
Bracer
Point
SP-275 Kerze
Point
SP 11
Suntour
Sp6-NCX-D4
USE
SX
P:
89 Euro,
Fw:
50 mm,
Gw:
405g,
Fe:
1 Elastomer,
Dm:
26,8; 27,0; 27,2 mm;
Distanzhülsen für 15 Zwi-
schenmaße,
Lä:
350mm,
Kom:
40,8 % vom Stoß um-
gewandelt,
Sn:
stufenlos,
Me:
110mm,
Em:
Federvor-
spannung; mit versch. Elasto-
meren und 2 Distanzstücken
ergeben sich 5 Abstimmun-
gen: 44-55kg, 55-65kg, 65-
85kg, 85-100kg, unter 100kg,
Praxis:
Sehr feines
Ansprechverhalten, eher sportlich/straffe
Federung, wippt nur bei größeren Stößen
ein wenig nach. Leichteste Federstütze
im Test. Sehr gut sind die 5 Gewichtsab-
stimmungen. Als maximale Belastung sind
100kg angegeben.
P:
14,95 Euro,
Fw:
30mm,
Gw:
359g (ohne Kerzensattel-
stütze u. Sattelaufnahme),
Fe:
1 Stahlfeder,
Dm
:
für handelsübliche Ker-
zensattelstützen
Lä:
entfällt,
Kom:
55,1 %
vom Stoß umgewandelt,
Sn:
in Stufen mit Sat-
telbefestigung
Me:
115mm,
Em:
keine.
Praxis:
Sehr feines
Ansprechverhalten,
geringes Nachwippen.
Mit 70kg schwerem Fahrer ist der Feder-
weg schon fast verbraucht, daher unsere
Empfehlung: nur bis knapp 70kg Körper-
gewicht. Keine Einstellmöglichkeiten.
P:
24,50 Euro,
Fw:
40mm,
Gw:
449g,
Fe:
1 Stahlfeder + 1
Elastomer,
Dm:
26,8;
27,0; 27,2mm; Distanz-
hülsen für 15 Zwischenmaße,
Lä:
345mm,
Kom:
42,0 %
vom Stoß umgewandelt,
Sn:
stufenlos,
Me:
90mm,
Em
:
Federvorspannung,
Praxis:
Feines
Ansprechverhalten, eher sport-
lich/straffe Federung, leichtes
Nachwippen. Preiswert.
P:
169,90 Euro,
Fw:
76mm als realer Kreis-
bogen
Gw:
591g bei
396mm Länge
Fe:
2 Elas-
tomere
Dm:
6 von 25,4 -
31,6mm, 22 Dist.Hülsen
Lä:
396 u. 446mm
Kom:
64,3% vom Stoß umge-
wandelt,
Sn:
stufenlos,
Me:
150mm,
Em:
Federvorsp.mit
4 versch. Elastom. ergeben sich
folgende Bereiche: unter 45; 45-
54; 54-64; 64-75; 75-86; 86-98;
98-115kg; Maximal: 115kg. Elas-
tomere für die Einstellungen über 54kg liegen
bei.
Praxis:
Komfortabelste Federstütze im Test,
jedoch verbunden mit starkem Nachwippen
– daher auch härtere Abstimmungen auspro-
bieren. Feinstes Ansprechverhalten. Längenska-
lierung auf dem Schaft. Anleitung nur Englisch.
P:
59,95Euro,
Fw
:
48mm als realer Kreis-
bogen,
Gw:
744g,
Fe:
2 Stahlfedern,
Dm:
26,6; 27,2mm,
Lä:
340mm,
Kom:
61,0 %
vom Stoß umgewandelt,
Sn:
in Stufen,
Me:
105mm,
Em:
Federvorspannung, 3
Federsätze: 40-70;.60-100;
85-120kg.
Praxis:
Sehr komfortabel,
feinstes Ansprechverhalten.
Leichtes Nachwippen.
P:
89 Euro,
Fw:
45mm,
G
w:
416 g,
Fe:
1 Stahl-
feder + 1 Elastomer,
Dm:
26,6; 27,0; 27,2mm,
Distanzhülsen für 66 Zwi-
schenmaße,
Lä:
375mm,
Kom:
41,4 % vom Stoß um-
gewandelt,
Sn:
stufenlos,
Me: 100mm,
Em:
Federvor-
spannung, 4 versch. Feder-
sätze: bis 38kg, 38-55kg, 55-
80kg, 80-100kg.
Praxis:
Feines Ansprechver-
halten, eher sportlich/straffe
Federung, wippt kaum nach. Sehr leicht.
Reperaturset mit 2 Gleitbuchsen (15 Euro), 2
Führungsschienen, 2 Dichtungen u. Fett lie-
ferbar. Praxisgerecht sind die vier verschiede-
nen Federsätze und die langen (93mm) und
sehr hochwertigen Distanzhülsen.
2
1
Testurteil:
Sehr gut
Testurteil:
Gut
Testurteil:
Gut
Testurteil:
Sehr gut
Testurteil:
Sehr gut
Testurteil:
Sehr gut
Airwings
Evolution 360
Airwings
Extrabike II
Sitting Bull
Fool Bull
Sitting Bull
Crazy Bully
Humpert
SP 5.0
Humpert
X-Tasy SP-7.0
P:
139 Euro,
Fw:
50mm,
Gw:
730g,
Fe:
2 Stahlfedern,
Dm:
25; 25,4; 26;
27,2mm, Distanzhülsen
für 30 Zwischenmaße,
Lä:
350 mm; Modell „425“ mit
415mm,
Kom:
44,3 % vom
Stoß umgewandelt,
Sn:
stufenlos,
Me:
125mm,
Em:
Federvorspannung, 4
versch. Federsätze: bis 30kg,
bis 75kg, 70-130kg, 70-
130kg (hart)
Praxis:
Sehr feines Ansprechverhalten,
wippt leicht nach, komfortable Federung.
Praxisgerecht sind der außenliegende
Schmiernippel und die vier verschiedenen
Federsätze.
P:
149 Euro,
Fw:
50
mm,
Gw:
813g,
Fe:
2
Stahlfedern,
Dm:
25;
25,4; 26; 27,2mm,
Distanzhülsen für 30
Zwischenmaße,
Lä:
415 mm,
Kom:
31,6 % vom Stoß um-
gewandelt,
Sn:
stufenlos,
Me
: 125mm,
Em:
Federvor-
spannung, 5 versch. Feder-
sätze: bis 50kg (weich), bis
50kg (mittel), 50 – 70kg, 70
– 90kg, ab 90kg.
Praxis:
Sehr feines
Ansprechverhalten, wippt kaum nach; nur
bei großen Stößen arbeitet die Öldämp-
fung wirkungsvoll, sportlich/harte Fede-
rung. Relativ hohes Gewicht. Praxisgerecht
sind der außenliegende Schmiernippel u.
die fünf verschiedenen Federsätze.
P:
24,90 Euro,
Fw:
45mm,
Gw:
508g,
Fe:
1 Stahlfe-
der und 1 Elastomer,
Dm
:
27,2mm, 18 Distanzhül-
sen für Zwischenmaße,
Lä:
355mm,
Kom:
37,2 %
vom Stoß umgewandelt,
Sn:
stufenlos,
Me:
100mm,
Em:
Federvorspannung.
Praxis:
Spricht eher unsen-
sibel an, harte Abstimmung.
Da die SP-5.0 nur mäßig
einfedert, ist auch kein Nach-
wippen zu verzeichnen. Län-
genskalierung auf dem Schaft. Maximale
Belastung 110kg. Farben: Mattschwarz
oder Silber poliert.
P:
44,90 Euro,
Fw:
45mm
Gw:
427g,
Fe:
Elastomer,
Dm:
27,2mm,
18 Distanzhülsen für Zwi-
schenmaße,
Lä:
350mm
Kom:
35,2 % vom Stoß um-
gewandelt,
Sn:
stufenlos,
Me: 90mm
Em:
Federvor-
spannung, 3 verschiedene
Elastomere: bis 45; 45-85;
85-110kg.
Praxis:
Feines
Ansprechverhalten, straf-
fe/harte Abstimmung, kaum
Nachwippen. Längenskalierung auf dem
Schaft. Maximale Belastung 110kg.
P:
69,95 Euro,
Fw:
40mm,
Gw:
796g mit
345mm Länge,
Fe:
2
Stahlfedern,
Dm:
25,0;
25,4; 27,2mm, 30 Dis-
tanzhülsen für Zwischenma-
ße, L
ä:
345 und 400mm,
Kom:
49,2 % vom Stoß umge-
wandelt,
Sn:
in Stufen,
Me
:
125mm,
Em:
Federvorspan-
nung, 3 Federsätze: bis 120;
bis 140; bis 160kg.
Praxis:
Komfortabelste
Teleskop-Federstütze im
Test (konventionelle Bauart). Feinstes
Ansprechverhalten, wippt kaum nach
– ausgesprochen gelungene Gesamtab-
stimmung. Solide au-
ßenliegende Verdrehsi-
cherung.
P:
109,95 Euro,
Fw:
40mm,
Gw:
752g mit
345mm Länge,
Fe:
2
Stahlfedern,
Dm:
25,0,
25,4; 27,2mm, 30 Dis-
tanzhülsen für Zwischen-
maße,
Lä:
345 u. 400mm,
Kom:
48,9 % vom Stoß um-
gewandelt,
Sn:
in Stufen,
Me: 120mm,
Em:
Federvor-
spannung, 3 Federsätze: bis
120; bis 140; bis 160kg.
Praxis:
Sehr komfortabel,
feinstes Ansprechverhalten,
wippt kaum nach – nur bei großen Stö-
ßen macht sich die Öldämpfung maß-
voll bemerkbar. Solide außenliegende
Verdrehsicherung. Farben: Mattschwarz
oder Silber.
3
4
1.
Drei verschiedene Sätze Federelemente, jeweils ein Elastomer und eine
Stahlfeder, hier bei der USE SX.
2.
Innenliegende Gleitschienen als Verdreh-
sicherung bei der USE SX, die Gleitbuchse ist an der grünen Farbe erkennbar.
3.
Die Federvorspannung wird am unteren Ende der Federstützen eingestellt;
bei der Point Bracer mit einem roten Knauf, also ohne Werkzeug.
4.
Außenlie-
gende Verdrehsicherung bei der Sitting Bull „Crazy Bully“ – solide und stabil.
Testurteil:
Sehr gut
Testurteil:
Gut
Testurteil:
Befriedigend
Testurteil:
Gut
Testurteil:
Sehr gut
Testurteil:
Sehr gut
wir nach kurzer Eingewöhnungszeit sogar als
angenehm.
Ein Wort zu den Federelementen: Teleskop- und
Parallelogramm-Federstützen arbeiten mit Stahl-
federn oder Elastomere (elastischer Kunststoff).
Die großen Pluspunkte von Stahlfedern sind das
feine Ansprechen und die Temperaturunabhän-
gigkeit. Elastomere verhärten sich etwas bei Käl-
te. Für Elastomere spricht die Eigendämpfung
des Materials.
Damit sich das Ein- und Ausfedern nicht zum
Nachwippen oder Schaukeln entwickelt, sollte
dieser Bewegungsvorgang „gebremst“ bzw. ge-
dämpft werden. Das schafft teilweise die Eigen-
dämpfung der Elastomere, effektiver arbeiten
ölhydraulische Dämpfungssysteme, die durch
ihren technischen Aufbau solche Federstützen
teurer machen. In geschlossenen Dämpferpatro-
nen fl ießt Öl durch Bohrungen. Bei großen Stö-
ßen (= schnelles Einfedern u. höhere Strömungs-
geschwindigkeit vom Öl) wird stärker gedämpft
als bei kleinen Stößen. Allerdings möchten wir
das Thema Dämpfung nicht überbewerten. Bei
beschaulichen Touren ist ein Nachwippen nicht
unangenehm oder problematisch. Eine ölhyd-
raulische Dämpfung gibt’s bei der Airwings Ex-
trabike II und der Crazy Bully von Sitting Bull.
künstliche Hindernisse in Form einer Bodenwel-
le geschraubt, Höhe 11 mm. Mit zwei Beschleu-
nigungsaufnehmern (neben der Hinterradachse
sowie am Sattelgestell) konnte die Intensität des
Stoßes gemessen werden.
In den Testbriefen können Sie nun unter „Kom-
fort“ Prozentwerte herauslesen, die besagen,
wie viel Prozent des Stoßes von der Federstütze
„abgefangen“ werden. Höhere Werte bedeuten
mehr Komfort. Beträgt das Ergebnis beispiels-
weise 40%, so sind vom Stoß in Stoßrichtung
40% umgewandelt, und die verbleibenden 60%
erreichen noch den Sattel beziehungsweise den
Allerwertesten und die Wirbelsäule. Bei diesen
Messungen handelt es sich um einen Vergleichs-
test, d.h. die 12 Kandidaten sind untereinander
vergleichbar, nicht aber mit Werten aus anderen
Untersuchungen. Zweifellos hätten sich alle Wer-
te mit einem schwereren Tester verschoben, die
Relationen zueinander wären jedoch geblieben.
Unser Testfazit: Erwartungsgemäß sind die Par-
allelogramm-Federstützen am komfortabelsten!
Die Werte von der Thudbuster (64,3%) und der
Suntour (61,0%) übertrafen sogar die vom sport-
lich ausgelegten MTB-Fully im Originalzustand
(60,0%), welches wir exakt nach Herstelleranga-
ben auf das Fahrergewicht abstimmten. Sicher
ließe sich dieses Fully mit seinem stufenlos ein-
stellbaren „Luft-Federelement“ auch noch kom-
fortabler justieren, wobei die 38-fach verstellbare
Öldämpfung beim Ausfedern jegliches Nach-
wippen perfekt eliminiert.
ren Schlaglöchern, deutlichen Fahrbahnabsätzen
und Bahnschienen, bleibt der Po jetzt im Sattel
und der gleichmäßige Tritt muss nicht durch
Anheben des Hintern unterbrochen werden. Da
die Wirbelsäule nun auch keine ungebremsten
Stöße mehr aufnehmen muss, werden Rücken-
beschwerden auf ein Minimum reduziert. Noch
was: Das Plattfußrisiko am Hinterrad nimmt
deutlich ab. Auch ein schönes Argument für ge-
federte Sattelstützen. Oder?
Volker Buchholz
Test bei der FH Lippe und Höxter
Erstmalig hatten wir die Gelegenheit, den Kom-
fort von gefederten Sattelstützen messtechnisch
genau zu erfassen. Und die Frage zu beantwor-
ten: Wie viel Prozent eines Stoßes nimmt eine
Federstütze auf? Engagierte Hilfe erhielten wir
von der FH Lippe und Höxter in Lemgo, Fachbe-
reich Maschinentechnik und Mechatronik. Hier
sind zweiradspezifi sche Untersuchungen nichts
Ungewöhnliches.
Im Labor Messtechnik wurde der vorhande-
ne Fahrrad-Prüfstand für die neue Aufgaben-
stellung umgerüstet: Aus dem vollgefederten
„Focus“-MTB wurde das hintere Federelement
gegen einen starren Metallstab getauscht und so
der Hinterbau als „ungefedert“ defi niert. Auf der
Rolle, auf der das Hinterrad lief, wurden zwei
Bezugshinweise:
Airwings,
Tel.: 08136-6303
info@airwings-systems.de
Cane Creek
c/o Cosmic Sports,
Tel.: 0911- 310755-0, info@cosmicsports.de
Humpert,
Tel.: 02377-9183-0
wilhelm-humpert@t-online.de
Point,
Tel.: 02206-9580-0, infoline@pointbike.de
Sitting Bull,
Tel.: 09282-984433, sittbull@aol.com
Suntour c/o Suntour Europe,
Tel.: 08024-3038152,
service@srsuntoureurope.com
USE
c/o Phobia GmbH, Tel.: 0700-00-746242
service@phobia-bikes.de
Grün: Einsatzgebiet Tour
Rot: Einsatzgebiet Sport
Guter Rat von aktiv Radfahren:
Damit fahren Sie entspannter!
Mit gefederten Sattelstützen fährt es sich auf
holprigen Wegen deutlich entspannter und kraft-
sparender – der Muskulatur bleibt ja nun zusätz-
liche Halte- und Stützarbeit erspart, um Stöße
abzufangen. Bei Hindernissen, wie etwa kleine-
Legende
:
P
= Preis,
Fw
= Federweg,
Gw
= Gewicht,
Fe
= Federelemente,
Dm
= Durchmesser,
Lä
= Länge,
Kom
= Komfort,
Sn
= Einstellbarkeit d. Sattelneigung,
Me
=
Mindesteinbauhöhe,
Em
= Einstellmöglichkeiten. Alle Ge-
wichtsangaben beziehen sich auf 27,2mm Durchmesser u.
die Länge, die unter dem Punkt Gewicht aufgeführt ist. Die
Komfortmessungen wurden mit einem 70 Kilo schweren
Fahrer durchgeführt.
52 |
AKTIV RADFAHREN
11-12/07
AKTIV RADFAHREN
11-12/07
| 53
Alles über den Einbau und die Abstimmung Ihrer Federstütze fi nden Sie in der nächsten aktiv Radfahren 1-2/08. Ab 21.12. im Zeitschriftenhandel!
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